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Concept Artist
“Kunst sollte einfach und Alles sein, wie das Leben seine Phasen eben hat.”
Ronald ZechnerConcept Artist
Gruppen- und Einzelausstellungen
Was andere über Ronald sagen
“Was in vielen Jahren aus finanzpolitischen Gründen als überdimensionaler Faschingsscherz zum Villacher Fasching abgetan werden wird müssen, ist heute noch das Überdimensionale quurzolottale Pyrahütchen des Meisters Zechner, geboren aus den Tränenbenetzten Aquarellstrichen melancholischer Herbstnähe, so gar nicht nur ein Papierschiffchen in der hypo-brachialen Brandung der Haiderbucht von St. Flicken bei Auen, das von der Maria der Wörther persönlich, mittels temporäer Erbarmung, aus den Reusen künstlerischer Verzweiflung gefischt zu scheinen werden mögen.
Anton HerzlBildender Künstler
Pyradonale photogeoseematrixale 3D-Coloralgnosamente, sehr hübsch ausgeführt, Danke dafür.”
“Roboter der vergangenen Zeit
Die Sprache ist wie eine Maschine, die Grammatik ein Räderwerk, indem es fleißig klipp und klapp macht, oder es zerreißt mit dumpfen Schlag, weil zu viele der guten oder schlechten Wörter in das Räderwerk hineinspritzen und die Sprachsachen damit dermaßen überhitzen, dass der Sinn/Unsinn überall herausknallt, sogar richtiggehend explodiert und überall hässliche Fladen und Flecken auf Seelen, Wänden, FreundInnen, Kirchen, Stühlen und Banken, Schulen und Schranken kleben, bleiben, sodass eine neue Sprachmaschine konstruiert werden muss, die eine andere Lippe riskiert und deren Kunstmagen mit besseren Wörtern, Silben, zwei-und dreisilbrigen goldenen Gedanken vollgestopft wird.
Das also wäre eine Sprach-Maschine, die in uns ist und um uns wirkt, auf uns einwirktund sich auswirkt, so dass wir eine Tradition samt dagegen gehende Revolte immer wieder besprechen können – das heißt, wir können beides – Tradition und Revolte – bejahen wie verneinen, besingen wie verhöhnen, akzeptieren oder ignorieren, und doch bleiben wir immer in der Maschine und ihrem Räderwerk, - wie Gefangene, angekettete Sklaven oder freie Bürger und Würger – so denke ich. Wir können in diesem Räderwerk gehen, im Kreis oder nicht, stehen-sitzen-liegen, sogar die Maschine ein wenig verbiegen, das macht ihr nichts – und dies weil sie uns nicht fremd ist, denn wir sind doch Teil der Maschine, wie sie Teil von uns ist: Da gibt es keine Dialektik, sondern nur ein Miteinanderauskommen, ein Liebsein, doch auch nicht zu sehr, denn sonst wird es böse enden mit der Maschine.
Wir sind zugleich alles, so dachten wir bislang – Maschine und Kreator, Kreatur und Ding zugleich – was wirklich geht, nimmt man die Begriffe beim Schopf und zieht sich selbst daran, so wie einst Münchhausen, aus dem Sumpf und ins Maschinenhaus, aus dem man vorher herausgefallen war.
Nur soviel und dies für die Gegenwart, denn die Maschinen in der Zukunft sehen anders aus:
Peter FunkenKünstler
sie wollen uns nicht mehr mitmachen lassen, sie brauchen uns nicht mehr ...”
“Archivar von Alltagsrelikten
Eine Pyramide steht Kopf. Und siehst plötzlich aus wie ein Trichter. Die Form ist vielseitig interpretierbar, ist Tisch oder Lampe, Podest oder Säule. Die Skulptur wird zum Möbelstück, das Möbel wird formvollendete Kunst. Wo ist die Grenze? Wie wird es gesehen ? - Herkömmliche Sichtweisen wortwörtlich auf den Kopf zu stellen ist eines der Prinzipien des Bühnenbildners und Bildhauers Ronald Zechner. Ein weiteres: das Zusammentragen von Resten, um umzubauen, aufzubauen, zu überarbeiten, in den Händen zu halten, zu recyclen. „Nix wird weggeworfen“, sagt da einer, der sogar Sägestaub mit Leim vermischt und als Ausgleichsmaterial bei diversen Skulpturen verwendet; der das farbige Auswasch-Wasser von Pinseln als verschwimmende Lasur über Flächen laufen lässt und aund aus Karton-Abschnitten seiner Skulpturen Wandarbeiten von hoher grafischer Ästhetik gestaltet.
Ronald Zechner muss seine Ideen nicht suchen – sie finden ihn. Über seinen ersten Trichter stolperte er geradezu – auf dem Flohmarkt. Der einstige Aufsatz einer Getreidemühle bot die Form, die ihn zum Experimentieren inspirierte. Seither wird übereinander gestapelt, auf den Kopf gestellt, bemalt und ausgeschnitten. Löcher machen die Form fragil, durchlässig, Farbe erzeugt atmosphärische Assoziationen, Benutzbarkeit lotet die Ambivalenz zwischen Gebrauchsgegenstand und Kunst aus. Fundstücke sind die alten Holzstühle, die Zechner mit Korkabschnitten zu“Korkenziaga-Stoppel-Stühlen“ veredelt oder der antike Medizinschrankin seinem Atelier, der Glücksbringer und alte Medikamentenschachteln versammelt.
Sammeln ist eine große Leidenschaft: Das zusammentragen von scheinbar Unnützem in unserer Zweckbetonten Welt, von Resten, die niemand mehr will. Doch Zechner ist nicht nur ein Archivar von Alltagsrelikten. Er ist auch ein Gedanken-Sammler und Wort-Klauber im buchstäblichen Sinn. Die Kommunikationstheorien von Vilem Flusser treffen bei ihm auf Paul Virilios Gesellschaftskritik, Rap-Texte untermalen Alfred Jarries surrealistische Parodie „König Ubu“, Jaques Derrida trifft auf Stanislav Lem u.ä.m..Eine umfangreiche Zettelsammlung ist quasi das Tagebuch des Künstlers der vergleichende Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte studiert hatte, bevor er an der Wiener Akademie der bildenden Künste sein Diplom als Bühnenbildner machte. Ihn treibt vor allem die Skepsis gegenüber unserer technologisierten, maschinengesteuerten, entseelten Welt an, die Schnelligkeit einer High-Tech-Generation, in der Reproduzierbarkeit alles, Wertschätzung aber kaum etwas gilt.
Dieses Leitmotiv spiegelt sich auch in der groß angelegten Roboter-Serie, einer Reihe von Skulpturen – ebenfalls vorwiegend aus „den Ur-Materialien Karton und Holz“ – die maschinelle Machbarkeit und Wegrationalisierung des Menschen an den Pranger stellen. Auf die „Roboter der Vernunft“ folgen so derzeit die „ Roboter der vergangenen Zeit/ robots of the past“ – oft augenzwinkernde Mahnmale wider die Fortschrittgläubigkeit.
Assoziationen in vielen Richtungen sind beim Werk dieses „poetischen Philosophen und bildenden Dichters“ ( Eigendefinition ) nahe liegend: Die ready – mades eines Marcel Duchamps tauchen da wohl ebenso auf wie die humorvolle Objektkunst eins Man Ray; Dadaismus und Surrealismus mit all der ihnen eigenen zweifelnden, trivialen und parodistischen Elementen stehen Pate. Nicht zu vergessen Zechners „ Big Da Da’s Daddy“ Franz West, bei dem der Kärntner Künstler zwei Jahre lang Assistent war. Übergoss Franz West einst im Wiener MAK noch einen original Maserati mit rosa Lack, so stellt Ronald Zechner heute ein Spielzeugauto auf’s Podest ( car installation ) aus metallisch eingefärbten Karton – immer schneller, immer weiter, immer rasanter rast die technologie-verliebte Gesellschaft der Zukunft entgegen. Was die wohl bringen wird? „Kunst ist das letzte heilige Terrain“, meint Ronald Zechner, wir dürfen gespannt sein.”
Katrin Waldner-PetutschnigKünstlerin
“Ronald Zechner – Tank Boy
Auf seiner Reise nach Kiev haben vor allem die unzähligen martialischen Kriegsdenkmäler aus sowjetischer Zeit einen bleibenden Eindruck bei Ronald Zechner hinterlassen. Ausgesonderte Kampflugzeuge und Panzer statuarisch dingfest gemacht, in Bronze gegossene Soldaten mit verwegenem Blick, die angriffsbereit und todesverachtend in eine bessere Zukunft blicken, sind zu umfangreichen Gedenkensembles arrangiert. Immer wieder trifft man aber auch auf singuläre Panzer, die alleine ohne Beiwerk auf steinernen Rampen und Sockeln zur Schau gestellt werden und über deren Funktion lediglich kyrillische Bronzetafeln Auskunft geben. Welches Gedenken und Umdenken, so kann man sich fragen, bewirkt ein ausgedienter Panzer? Wird damit noch etwas anderes außer siegreicher, militärischer Macht kommuniziert?
Roman GrabnerAuthor
Zechner hat in Reaktion darauf zu Hause in Österreich seinen eigenen Panzer konstruiert und gebaut. Aus einfachen Baumaterialen, Fundstücken und Werkresten, die bei ihm „herumgelegen“ sind, hat er sein lebensgroßes Kampffahrzeug zusammengestückelt. Das Prinzip der Bricolage, der Bastelei, nimmt generell eine zentrale Stellung in seinem Schaffen ein. Der Bricoleur sammelt und verwahrt seine Materialien nach dem Prinzip „das kann man immer noch brauchen“. Er klassifiziert seine Materialien nach den Kriterien, „sie haben gedient“ und sie „sie können noch dienen“, sofern man sie ihrer früheren Funktion entkleidet. Je nach Bedarf löst er sie aus ihren alten Zusammenhängen und fügt sie zu neuen Sinnkonstruktionen zusammen, wobei sie Teile ihres ursprünglichen Verwendungszwecks bewahren können. Die Reste einer alten Struktur werden in eine neue Struktur überführt, zu einer neuen Einheit zusammengeführt, die sich aus dem Arbeitsprozess heraus entwickelt.
Claude Lévi-Strauss hat im Kontext seiner Untersuchungen zum „wilden Denken“ über das Prinzip der Bricolage geschrieben, er „habe das Basteln als Beispiel für mit einer spezifischen Originalität ausgestattete Denkweisen gewählt, denen wir keine Beachtung schenken oder die wir nicht in Betracht ziehen, weil sie uns sinnlos oder sekundär erscheinen, während sie doch wesentliche Mechanismen der Tätigkeit des Geistes offenbaren und uns auf die gleiche Stufe mit intellektuellen Operationen stellen, die meilenweit von dem entfernt sind, was wir für modernes Denken halten. Im spekulativen Bereich geht das mythische Denken auf dieselbe Weise vor wie das Basteln im praktischen. Es verfügt über einen Schatz von Bildern, der durch Beobachtung der natürlich Welt angehäuft wurde .... Es kombiniert diese Elemente, um eine Bedeutung zu konstruieren, so wie der Bastler, mit einer Aufgabe konfrontiert, die Materialien, die er zur Hand hat, benutzt, um ihnen, wenn ich so sagen darf, eine andere Bedeutung zu geben als die, die sie bei ihrer ursprünglichen Bestimmung hatten.“
Lévi-Strauss begreift das „wilde Denken“, das „mythische Denken“ als eine „Wissenschaft vom Konkreten“. Diese stellt logische Verknüpfungen auf der Basis konkreter Beobachtungen und Erfahrungen her, ohne jedoch abstrakte Regeln oder formale Kriterien zu berücksichtigen. Es handelt sich um eine Kombination von „Bruchstücken“ der sinnlichen Wahrnehmung und Elementen vergangener Ereignisse, die mit Hilfe der Imagination zu konkreten Bildern und Geschichten verarbeitet werden.
Das mythische Denken baut nicht auf der Struktur der Sprache auf, schafft sich also keine abstrakten Begriffe, sondern setzt auf Zeichen und Bilder, auf die Reste vergangener Ereignisse, auf Abfälle und Bruchstücke, auf Spuren psychologischer oder historischer Vorgänge, die zueinander in Beziehung gesetzt und dadurch inhaltlich umgedeutet werden. Die Tätigkeit des mythischen Denkens, das Verfahren der Bricolage und somit die Arbeitsweise von Ronald Zechner ist ein Prozess von fortwährender Zerlegung und Rekombination, von Analyse und Synthese. Überholter Kontext und neue Intention verbinden sich in einem unaufhebbaren Verhältnis dialektischer Spannung.
Die Bricolage ist ein genuin poetisches Verfahren und Lévi-Strauss schreibt, dass sich das wilde Denken in „modernen“ Kulturen vornehmlich in der Kunst erhalten habe. Er sieht die Kunst jedoch auch als Erkenntnisinstrument an, womit er sie zwischen mythischem und wissenschaftlichem Denken situiert, „denn jeder weiß, daß der Künstler zugleich etwas vom Gelehrten und etwas vom Bastler hat. Mit handwerklichen Mitteln fertigt er einen materiellen Gegenstand, der gleichzeitig Gegenstand der Erkenntnis ist.“ Im Mittelpunkt von Zechners Präsentation steht also ein Panzer als Gegenstand der Erkenntnis. Dieser Panzer ist im Spannungsfeld von Synchronie und Diachronie situiert, steht also zwischen Struktur und Ereignis. Er verkörpert die Kontinuität von Machtmechanismen unabhängig von den jeweiligen Vorzeichen. Die offen zur Schau gestellte Konstruktion – das wilde Stückwerk – verweist auf die Konstruiertheit von Geschichte und Identität. Jedes Element hat eine eigene Vergangenheit, ist für einen spezifischen Moment der Geschichte zu einem prekären Sinnganzen zusammengefügt und verkörpert doch das Potenzial aller konkreten und möglichen Beziehungen. Das „wilde Denken“ von Ronald Zechner zeitigt eine subversive Verfahrensweise, die Parameter von Macht, Paradigmen von Herrschaft und Strukturen gesellschaftlicher Identität aufdeckt.
Der deutsche Schriftsteller und Literaturwissenschaftler W.G. Sebald hat das Prinzip der Bricolage auf die Geschichtsschreibung angewandt und als historiographisches Konzept auf literarischer Ebene umzusetzen versucht. Die Realien der Geschichte werden immer in eine bestimmte Erzählung überführt und damit einer bestimmten Ordnung unterworfen, die auf Inklusion und Exklusion beruht und subjekt- und zeitabhängig ist. Über das Verfahren der Bricolage hat er diese Struktur der Ordnung historischer Fundstücke sichtbar gemacht und damit die Konstruktion von Geschichte offengelegt.
Zechners Auswahl und Kombination von Zitaten aus dem Drehbuch von Sergei Eisensteins Stummfilm „Panzerkreuzer Potemkin“ aus dem Jahr 1925 beruhen auf diesem Prinzip und verstärken jenes Momentum von Geschichtskonstruktion, das sich in der Bauweise des Panzers bereits manifestiert. Einerseits ist Eisensteins Film berühmt für die Montage der einzelnen Szenen, verweist also schon durch seine Machart auf die Konstruktion einer Geschichte, andererseits reduziert die Erzählung die Ursachen der Russischen Revolution von 1905 auf die schlechte Versorgung, die de facto nur einer der Anlässe für den Aufstand war. Überdies wird der Film aus der Perspektive der Sieger der Revolution geschildert, war er doch für das 20-jährige Jubiläum der Russischen Revolution gedacht, sieben Jahre nachdem die Oktober-Revolution das Zarenregime abgeschafft hat. Die Handlung spielt am Schwarzen Meer, in der ukrainischen Hafenstadt Odessa. Die Zitate sind daher auch in einem assoziativen Zusammenhang mit der aktuellen politischen Situation in der Ukraine zu lesen: das imperiale Auftreten Russlands, die illegale Annexion der Krim, der Krieg in den ostukrainischen Oblasten Donezk und Lahansk. Es sind Zitate wie: „Worauf sollen wir noch warten?“ „Sollen wir die letzten sein?“„Jetzt reichts. Man hat uns lange genug verfaultes Zeug vorgesetzt.“ „Die machtlose Wut kocht über.“, die per se auf keinen spezifischen Konfliktherd verweisen, sondern ganz generell die Stimme der Unterdrückten wiedergeben. Hat Zechner durch den gebastelten Panzer die Konstruktion von Parametern der Geschichte offengelegt, so dringt er auch durch die Selektion der Zitate zum Kern der Macht vor. Jacques Rancière meint, „Kunst ist weder politisch aufgrund der Botschaften, die sie überbringt, noch aufgrund der Art und Weise, wie sie soziale Strukturen, politische Kräfte oder soziale, ethnische oder sexuelle Identitäten darstellt. Kunst ist in erster Linie dadurch politisch, dass sie ein raum-zeitliches Sensorium schafft, durch das bestimmte Weisen des Zusammen- oder Getrenntseins, des Innen- oder Außen-, Gegenüber- oder In-der-Mitte-Seins festgelegt werden.“ Es geht um eine spezifische Form der Erfahrung, mit der Kunst einen bestimmten Raum und eine bestimmte Zeit aufteilt, denn „Kunst ist eine spezifische Form der Sichtbarkeit, eine Veränderung der Beziehungen zwischen den Formen des Sinnlichen und den Regimen der Bedeutungszuweisung ...“ . Ronald Zechner hat mit seinem Panzer ein denkbar starkes Bild für die Aufteilung von Raum und Zeit geschaffen, das gerade in einem Land wie der Ukraine eine Vielzahl an Erfahrungen bündeln wird. Der Historiker verwandelt Ereignisse in Geschichte, der Künstler transformiert alltägliche Gegenstände zu Parabeln menschlichen Zusammenlebens.”
“Wild und frech steht es da im KunstRaum Villach – wie ein Turm, der sich vor jeglicher Verständlichkeit verschließt, der (sich) jegliche Verständlichkeit verbietet und die Frage, was Kunst sei auf die Spitze treibt. Oder auf den Punkt bringt. Verständlichkeit lehnt Ronald Zechner ab wie vielmehr noch Erklärungen – dafür ist Kunst nicht da, was viele Kunstinteressierte vor den Kopf stoßen mag. Doch mit dieser Haltung soll vor allem die Intuition, das Unmittelbare, die Unwillkürlichkeit angesprochen werden – also das Sinnliche, das vor jeglicher Bewertung stattfindet. Was hier wild und frech dasteht, lässt sich auch in einer kunstwissenschaftlichen Zuweisung schwer fassen: Skulptur, Plastik, Assemblage, Installation? Der Blick bleibt haften an bekannten Elementen, wie Teile, die an einen Holzschragen erinnern oder an Wasserinstallationen. Aber auch die Materialien geben sich nicht unmittelbar preis, regen viel mehr dazu an, tiefer zu blicken und die Stofflichkeit als solches wirken zu lassen. Kunst machen Der Kärntner war sich früh sicher, Kunst machen zu wollen – inspiriert von Valentin Omans gestalteter Seminarkirche in Tanzenberg, die aus Stringenz und strenger Ordnung ausgebrochen, doch tiefe Innerlichkeit ausdrückt. Nachdem Alfred Hrdlicka ihn nicht in seine Bildhauerklasse aufgenommen hatte, studierte er Bühnenbild. Diese Profession setzte er vor allem in Produktionen mit Klaus Maria Brandauer u.a. in der Dreigroschenoper mit „Toten-Hosen-Sänger“ Campino und Birgit Minichmayr am Berliner Admiraltheater um. Schließlich stieß er zufällig auf Franz West, für den er jahrelang arbeitete, bis sich das Gefühl der „Verbeamtung“ einstellte und er den Entschluss fasste, wieder die eigenen Ideen und Vorstellungen umzusetzen. Einfach Kunst machen „Improvisieren, aus dem Nichts heraus etwas zu machen.“ Ronald Zechner will Hand anlegen an Materie – dabei fallen ihm so manche Materialien in die Hand, wie Styropor-Verpackungen. Diese bieten Schutz für etwas, das gemeinhin als wertvoll angesehen wird und zumeist zum Abfallprodukt wird. Für den Künstler wird daraus eine Skulptur, Assemblage, Installation oder Plastik. Also ein Kunstwerk mit vielfachen Bedeutungsebenen. „Alles hat eine Bedeutung, es gibt nichts, das man nur wegwerfen kann“, kommentiert Ronald Zechner. Geigenhälse befinden sich beispielsweise unter diesen bedeutungsvollen Dingen, die 100 Büchern in Form eines Regals zum stabilen Gehäuse wurden. Idylle brechen Unter den inzwischen insgesamt 10.000 (in Worten Zehntausend) Werken befinden sich auch Aquarelle, die nicht den Anspruch an perfekte künstlerische Ausführung hegen, sondern das Idyll des Landschaftsmotivs brechen soll. Während das Zeichnen als Tätigkeit im Vordergrund stand, stellte sich die gelungene Perspektive wie von selbst ein und damit auch unzählige „Kleinigkeiten“ im Hinter- wie im Vordergrund – einem Wimmelbild ähnlich. Hinzu kommt das Spiel mit Sprache, denn indem die Zeichnungen englische Titel erhalten, entstehen weitere Abstraktionen und Perspektiven. Ein Sammelsurium an Unverständlichem Völlig klar kann es sein in Ronald Zechners Atelier, auf die unzähligen Dinge blickend, die nur so strotzen vor Bedeutung. Doch mit Verstehen hat das noch immer nichts zu tun: „Wenn man etwas verstanden hat, hat der Künstler versagt“, stellt er fest. Auch ästhetisch will er nicht sein und lehnt es ab, dass Farben oder Farbkompositionen gefallen, denn Blau kann eine Form sein aber auch ein Farbfleck. Sich auf Ronald Zechners Werk(e) einzulassen ist: verstörend wie unmittelbar, fragend oder fraglich, neugierig machend und stirnrunzelnd, weil es „einfach“ so einfach nicht ist. „Anteater Battery“ türmt sich in der aktuellen Ausstellung „Kunst für die kaz.“ in wilder Frechheit ganz präsent hinter der Glasfront im KunstRaum Villach auf. Gemeinsam mit dem Künstler Wolfgang Semmelrock ist Ronald Zechner aktuell auch im Park der Alban-Berg-Villa in Auen bei Velden mit einer interaktiven Installation im Rahmen des Projektes Planeten Klang zu sehen.”
Tina PerisuttiKünstlerin
Concept Artist with love
Work
The work focuses on social critic research and the use of Materials, that are critical in the use by humankind.
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It is often something old and broken waste or trash, that seems to get thrown away, but all these things are still telling a Story.